Eigenkapitalquote
Eigenkapitalquote Definition
In der Betriebswirtschaft ist die Eigenkapitalquote (kurz: EK Quote) eine der wichtigsten Kennzahlen. Die Eigenkapitalquote besagt, welchen Anteil das Eigenkapital am Gesamtkapital eines Unternehmens ausmacht. Das Gesamtkapital entspricht der Bilanzsumme, die zum Bilanzstichtag ermittelt wird. Das Ziel eines Unternehmers ist es, eine hohe Eigenkapitalquote zu erwirtschaften. Je höher die Quote ausfällt, umso weniger Fremdkapital, Verbindlichkeiten und offene Forderungen weist ein Betrieb auf. Unternehmen können verschiedene Maßnahmen ergreifen, damit sie die Eigenkapitalquote verbessern können.
Die Eigenkapitalquote berechnen
Um die Eigenkapitalquote zu ermitteln, muss ein Betriebswirtschaftler lediglich die Bilanzsumme des Betriebes sowie das Eigenkapital berechnen. Anschließend wird das Eigenkapital durch die Bilanzsumme, die dem Gesamtkapital entspricht, geteilt. Das Ergebnis wird als Prozentsatz angezeigt.
Zur Verdeutlichung ein Beispiel: Das Eigenkapital einer Firma beträgt 300.000,00 Euro und als Bilanzsumme wurde ein Betrag von 1.000.000,00 Euro ermittelt. Aus diesen Kennzahlen ergibt sich folgende Berechnung: 300000 ÷ 1000000 × 100 = 30. Der Wert 30 entspricht 30 % und damit der durchschnittlichen Eigenkapitalquote deutscher Unternehmen. Damit erfüllen zahlreiche Firmen in Deutschland die Anforderung von Finanzexperten, die für ein solide finanziertes Unternehmen einen Richtwert von 25 % bis 30 % zugrunde legen. Jedoch kann die Eigenkapitalquote je nach Branche sehr unterschiedlich ausfallen.
Vorteile und Nachteile einer hohen Eigenkapitalquote
Gesunde Unternehmen haben eine hohe Eigenkapitalquote
Wenn eine Firma über viel Eigenkapital verfügt, bedeutet das gleichzeitig, dass nur wenige Schulden oder offene Forderungen vorhanden sind. Auch der Anteil an Fremdkapital am Gesamtkapital fällt geringer aus, wenn viel Eigenkapital vorhanden ist. Dadurch verbessert sich die Bonität eines Unternehmens, wodurch Verhandlungen mit Banken und Geschäftspartnern leichter geführt werden können. Je höher die Eigenkapitalquote ausfällt, umso besser fällt auch die Bewertung durch Kunden, Ratingagenturen, Kreditinstitute und Investoren aus. Das stärkt die Verhandlungsposition, wenn es um das Aushandeln von Einkaufskonditionen oder Kreditzinsen geht.
Eine hohe Eigenkapitalquote schmälert die Eigenkapitalrentabilität
Gleichzeitig beinhaltet die Definition der Eigenkapitalquote aber auch, dass sich eine hohe Quote negativ auf die Eigenkapitalrentabilität auswirkt. Die Eigenkapitalrentabilität zeigt den Ertrag des eingesetzten Eigenkapitals pro Geschäftsjahr an. Da zur Berechnung der Gewinn durch das Eigenkapital dividiert wird, schmälert eine hohe Eigenkapitalquote die Rendite. Das sollten Unternehmer beachten, wenn sie überlegen, durch welche Maßnahmen sie das Eigenkapital erhöhen können.
So können Unternehmen die Eigenkapitalquote verbessern
Der Finanzmarkt kennt verschiedene Wege, wie eine Firma ihr Eigenkapital erhöhen kann:
- Gewinne reinvestieren
- Anteil der privaten Einlagen erhöhen
- Teilhaber aufnehmen oder Mitarbeiter beteiligen
- Entnahmen und Ausschüttungen verringern oder ganz stoppen
- Leasing von Anlagevermögen oder Fahrzeugen
- Factoring
Mit Factoring die Eigenkapitalquote erhöhen
Wenn Sie als Unternehmer Ihr Eigenkapital berechnen und feststellen, dass Sie es erhöhen müssen, ist Factoring, also der Verkauf offener Forderungen an einen Factor, eine einfache und schnell umzusetzende Möglichkeit. Sie reichen die offenen Rechnungen Ihrer Kunden mit Zahlungsziel bei einem Factoringunternehmen ein und erhalten 80 % des Rechnungsbetrages innerhalb von wenigen Arbeitstagen. Dadurch erhöhen sich Ihre liquiden Mittel, die dem Eigenkapital zugerechnet werden. Die restlichen 20 % der Rechnungssumme überweist der Factor bei Fälligkeit der Rechnung an Sie.
Wenn Sie sich außerdem für ein Factoring mit Delkrederefunktion entschieden haben, übernimmt der Factor auch das Risiko, dass ihre Kunden bei Erreichen des Zahlungsziels nicht zahlungsfähig sind und kein Geld fließt. Sie erhalten den Betrag von dem Factor, der lediglich die Gebühren für das Factoring einbehält. So können Sie durch Factoring günstig, risikolos und unbürokratisch Ihre Eigenkapitalquote erhöhen.